Mitarbeiterbindung: Maßnahmen, die funktionieren

Studien wie z.B. der Gallup Engagement Index machen es deutlich: Fast 16 Prozent der Mitarbeitenden in deutschen Unternehmen hatten in den Jahren 2020-22 bereits innerlich gekündigt und 69 % fühlten sich nur schwach dem eigenen Unternehmen verbunden.

In Zeiten, in denen Fachkräftemangel zu einem Schlagwort geworden ist, braucht es für die Mitarbeiterbindung dringend Maßnahmen, die das wertvollste Kapital eines Unternehmens erhalten. 

Wir zeigen kurz und knackig die wichtigsten Ansätze hierfür.

Mitarbeiterbindung: Maßnahmen-Überblick 

Für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter rechnen wir – je nach Bereich – grob ein halbes Jahr. Auch wenn sich diese Zeit durch ein gezieltes Onboarding-Programm, wie wir es in unserer HR-Beratung anbieten, optimieren lässt, ist es äußerst ineffektiv, wenn Mitarbeiter nach wenigen Monaten oder Jahren wieder gehen.

Bei den Mitarbeiterbindungs-Maßnahmen lassen sich grob 2 Bereiche unterscheiden:

• Maßnahmen der extrinsischen Motivation: Alle äußeren Anreize wie beispielsweise Gehalt, Arbeitszeiten, äußere Arbeitsbedingungen
• Maßnahmen für intrinsische Motivation: Alle Anreize, die dazu führen, dass Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen sowie dessen Existenz-Zweck identifizieren, ein Wir-Gefühl aufbauen und von innen heraus daran interessiert sind, einen Beitrag für die Erreichung der Ziele zu leisten

Extrinsische Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Wenn wir einmal genau hinschauen, sind die klassischen Beispiele für Mitarbeiterbindungs-Maßnahmen fast alle extrinsische Motivatoren. Dazu gehören:

• Regelmäßige Gehaltsanpassungen
• Karriereleitern und Beförderungsaussichten
• Mitarbeiterveranstaltungen
• Moderne Arbeitszeit- und Homeoffice-Modelle 

Etwas näher in Richtung intrinsischer Motivation gehen schon Maßnahmen wie:

• Exzellente Mitarbeiterführung
• Regelmäßige Mitarbeiter-Gespräche und Feedback-Runden
• Wertschätzung und Anerkennung schenken
• Förderung von Potenzial und Talenten inkl. Weiterbildung

Solche Maßnahmen tragen vor allem dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden im Unternehmen gesehen und wertgeschätzt fühlen. Allerdings sind insbesondere fehlende Wertschätzung und Anerkennung vor allem etwas, das negativ auffällt, wenn es fehlt. Es gehört heutzutage schon zu den sogenannten „Hygiene-Faktoren“. 

Wie können Mitarbeiter auch intrinsisch an das Unternehmen gebunden werden?

Intrinsische Motivatoren als Mitarbeiterbindungs-Maßnahmen

Damit Mitarbeitende sich wirklich mit einem Unternehmen verbunden fühlen, braucht es ein tiefes Commitment mit der Organisation als solches. Es braucht ein Wir-Gefühl, ähnlich wie in einer Partnerschaft.

Erst wenn das gegeben ist, bleiben Mitarbeiter, auch wenn vielleicht einmal im Außen etwas nicht ganz stimmig ist. Denn die äußeren Motivatoren können auch kurzzeitig einmal wegfallen, wie z.B. die Corona-Zeit sichtbar gemacht hat. 

Treue Mitarbeiter zeichnen sich dadurch aus, dass sie wie eine Familie auch durch schwierige Zeiten mit an Bord bleiben, und zwar nicht nur aus finanziellen Zwängen.

Folgende 3 Faktoren sind hierfür besonders ausschlaggebend:

• Die wahrgenommene Sinnhaftigkeit in dem Zweck des Unternehmens 
• Die gefühlte Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit im Unternehmen
• Eine gemeinsam geteilte und gelebte Wertebasis 

Lass uns diese 3 Faktoren etwas näher betrachten.

Sinnhaftigkeit im Unternehmenszweck

Der wichtigste über persönliche Faktor ist die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmenszweck. Dabei geht es darum, dass Mitarbeiter sich mit dem Daseinszweck des Unternehmens wohlfühlen, voll dahinterstehen. 

Doch wie kann das Gelingen, gerade, wenn ein Unternehmen vielleicht Dinge herstellt, die wenig emotionalen Bezug haben, wie beispielsweise Maschinenbauteile?

Zu den Fördermaßnahmen gehört:

• Angestellten ein für sie greifbares Bild des Unternehmenszwecks zu liefern, z.B. in Form einer starken Metapher 
• Allen Angestellten klarzumachen, wofür die eigene Unternehmensleistung gebraucht wird
• Durch die Art und Weise der Produktion (z.B. besonders nachhaltig und fair) zusätzlichen Sinn zu stiften

Sinnhaftigkeit in der eigenen Tätigkeit finden

Wenn die Leute vom Sinn des Unternehmens überzeugt sind, gilt es, auch Sinnhaftigkeit in der eigenen Tätigkeit zu finden. 

Das wird unterstützt durch:

• Klare Prozesse und Aufgaben, die transparent machen, wofür eine Leistung erforderlich ist
• Empowerment: Echte Übergabe von Verantwortung, sodass die Mitarbeitenden nicht einfach nur irgendeine vorgegebene Aufgabe durchführen
• Strukturen und Teams, die möglichst eine ganzheitliche Leistung abliefern, nicht nur Bruchstücke

Wenn Du vorhast, an dem Thema Empowerment zu arbeiten, empfehlen wir Dir dringend, Dir eine Zeit lang einen Coach mit an Bord zu holen, um auch Menschen abzuholen, die Hemmschwellen in Bezug auf Verantwortungsübernahme haben. 

Eine geteilte Wertebasis als Maßnahme zur Mitarbeiterbindung

Wer kennt sie nicht von Großkonzernen – hübsche Hochglanzprospekte mit Werteversprechen, deren Ausübung man im Arbeitsalltag suchen muss.

Unternehmen, die hier eine Pionierrolle einnehmen, können gegenüber anderen Unternehmen punkten.

So hat beispielsweise das Unternehmen Starke-Erfurt bei seinem Umgang mit Mitarbeitern Wir-Gefühl und authentisches Sein ganz großgeschrieben. Das bestätigen mir auch immer wieder Coachees.

Wenn Werte wie:

• Menschlichkeit und Würde
• soziale Gerechtigkeit und Gleichbehandlung
• Wir-Gefühl und Authentizität

tatsächlich gelebt werden, kann dies ein großer Wettbewerbsvorteil sein und dazu führen, dass Mitarbeiter unabhängig von Schwankungen im Außen gerne in dem Unternehmen bleiben.

Falls Du bei der Umsetzung von Maßnahmen für Mitarbeiterbindung Unterstützung gebrauchen kannst, buche Dir ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch!

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